URBAN PLACES LAB
Alle Herausforderungen
FROM SPACES TO PLACES
Herausforderungen bezeichnen gefährdende oder konfliktträchtige Aspekte, die Gestaltungsprozesse stören, verzögern oder blockieren können. Sie treten insbesondere dort auf, wo politische Unterstützung, soziale Akzeptanz und Teilhabe oder funktionale Gestaltung fehlen.Urbane Strassenraumwandlungsprojekte sind komplexe Aushandlungsprozesse, in denen verschiedene Interessen, Ansprüche und Nutzungen miteinander konkurrieren. Das macht sie besonders anfällig für Widerstände, Missverständnisse und Umsetzungsprobleme.
Soziale und Gemeinschaftskonflikte
Unzureichendes urbanes Design und Infrastruktur
Führungsprobleme
Juristischer und politischer Widerstand
Implementierungsphase
Sichherheitsrisiken für Fahrrad- und Fussverkehr
Parkplatzabbau
Verkehrsverlagerung
Wohnbevölkerung
Post-Implementierungsphase
Geschäfte
Mangelnde Kommunikation
Ökologische Probleme
Sichherheitsrisiken durch Signalisation
Sichherheitsrisiken durch den MIV
Planungsphase
Soziale und Gemeinschaftsprobleme
Führungsprobleme
- 1.1 Der Partizipationsprozess bleibt ohne Resultate oder führt zu einem schlechten KompromissBeteiligung muss mehr sein als ein Feigenblatt. Wenn Beiträge der Bevölkerung nicht berücksichtigt oder abgeschwächt werden, entsteht Enttäuschung. In Wien wurde versucht, alle Interessen unter einen Hut zu bringen –...
- 1.2 Hoher Aufwand Stakeholder-KoordinationJe komplexer ein Projekt, desto mehr Anspruchsgruppen sind involviert – von Anwohnenden über Verwaltung bis zur Wirtschaft. Diese Vielzahl an Perspektiven kann bereichernd, aber auch lähmend sein. In Madrid etwa...
- 1.3 MachtmissbrauchWenn Transformationen top-down und ohne öffentliche Debatte durchgesetzt werden, wächst das Misstrauen. Auch in Demokratien kann der Eindruck entstehen, die Regierung handele übergriffig. In Genf kritisierten Bürger und Bürgerinnen, dass...
- 1.4 Mangelnde Konsultation von StakeholdernEin Projekt kann noch so gut geplant sein – wenn wichtige Gruppen sich übergangen fühlen, sinkt die Akzeptanz rapide. In Mailand oder Belgrad fühlten sich viele Menschen nicht eingebunden. Besonders...
- 1.5 Politischer WechselUrbane Transformationen benötigen oft Jahre. Ein Regierungswechsel in dieser Zeit kann jedoch das Projekt in Gefahr bringen. Wenn ein Projekt mit einer bestimmten Partei verbunden ist, wird es von neuen...
- 1.6 Unklare Zuständigkeiten bzw. RollenverteilungOhne klare Verantwortlichkeiten ist erfolgreiche Projektumsetzung kaum möglich. Missverständnisse, Verzögerungen und widersprüchliche Entscheidungen sind oft die Folge. In München etwa war nicht eindeutig geregelt, wer über Designfragen entscheidet – was...
- 1.7 Zu starrer Fokus auf DeadlinesProjekte, die primär „pünktlich“ sein müssen, riskieren qualitative Mängel. Ein übermässiger Fokus auf Fristen kann bedeuten, dass Beteiligungsprozesse verkürzt, gestalterische Feinheiten vernachlässigt oder Evaluationen übersprungen werden. In Belgrad wurde ein...
Soziale und Gemeinschaftskonflikte
- 2.1 Ablehnung gegenüber VeränderungenViele Menschen halten am Gewohnten fest – Veränderungen im Mobilitätsverhalten oder bei der Nutzung öffentlicher Räume lösen häufig Unsicherheit aus. Diese Unsicherheit zeigt sich besonders dann, wenn Eingriffe schnell erfolgen...
- 2.2 Konflikte oder Spannungen zwischen AnwohnendenWenn sich Gruppen innerhalb eines Quartiers unterschiedlich stark betroffen fühlen, entstehen soziale Spannungen. Die Umgestaltung kann Auslöser für Neid, Frust oder sogar Feindseligkeit sein. In München bewarfen Anwohnende Autos mit...
- 2.3 Neugestaltung als ungerecht empfundenWenn in einem Stadtteil sichtbar investiert wird – z. B. in neue Sitzgelegenheiten, bessere Beleuchtung oder Verkehrsberuhigung – fühlen sich andere Quartiere oder Nutzergruppen schnell benachteiligt. Der Vorwurf: Die Aufwertung sei...
- 2.4 Sozialer LärmDie gesteigerte Aufenthaltsqualität und soziale Belebung transformierter Räume bringt nicht nur Vorteile mit sich. Besonders in verdichteten Quartieren führt der zunehmende Lärm durch Gespräche, Musik, Events oder spielende Kinder häufig...
- 2.5 Steigende Mieten durch Aufwertung und Gefahr von GentrifizierungVerbesserte Lebensqualität in einem Quartier kann paradoxerweise zur Verdrängung führen. Aufgewertete öffentliche Räume machen Gegenden attraktiver – mit dem Nebeneffekt steigender Mieten. In Paris und Barcelona äusserte die Bevölkerung Sorge,...
- 2.6 Unterschiedliche Ansichten über einzelne VerkehrsmittelDie Frage, welche Mobilitätsformen bevorzugt werden sollen, führt oft zu kontroversen Debatten. Während einige Gruppen die Förderung des Fuss- oder Fahrradverkehrs begrüssen, sehen andere – etwa Autofahrende, Gewerbetreibende oder konservative...
- 2.7 Verdrängung durch TourismusEine lebendigere Stadt führt zu mehr Tourismus – das ist nicht per se negativ. Doch wenn touristische Nutzung den Alltag der Wohnbevölkerung stört oder verdrängt, wird daraus ein Risiko. In...
Unzureichendes urbanes Design und Infrastruktur
- 3.1 Fehlende gastronomische AngeboteOrte ohne Cafés, Kioske oder andere gastronomische Angebote wirken leer und zweckfrei. Menschen suchen Gründe, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten – Essen und Trinken sind dabei elementare Bedürfnisse. In Zürich...
- 3.2 Fehlendes urbanes MobiliarSitzgelegenheiten sind zentral für die Aufenthaltsqualität öffentlicher Räume. Fehlen sie ganz oder sind sie unbequem oder schlecht positioniert, bleiben neu gestaltete Orte ungenutzt. Besonders ältere Menschen, Familien oder Personen mit...
- 3.3 Mangelnde Berücksichtigung des historischen und kulturellen ErbesIn Städten mit reichem historischen Erbe ist es besonders wichtig, dass neue Gestaltungen sensibel mit dem bestehenden kulturellen Kontext umgehen. Werden Farben, Materialien oder Formen gewählt, die mit der Umgebung...
- 3.4 Schlechte Materialwahl für Beläge oder MobiliarBillige Materialien, schlechte Verarbeitung oder witterungsanfällige Materialen führen zu schnellem Verfall, und somit zu Frustration in der Bevölkerung. Wenn Töpfe zerbrechen, Holz aufsplittert oder Farben verblassen, wirkt der Raum ungepflegt....
- 3.5 Schwache Frequentierung der neugestalteten RäumeWird ein Platz nicht belebt, untergräbt das die Legitimität des gesamten Projekts. Leere Orte wirken unsicher und nutzlos. In Zürich blieb der Münsterhof trotz architektonischer Umgestaltung leer – es fehlten...
- 3.6 Unpassende NeugestaltungWenn die gestalterische Sprache eines Projekts nicht zur Umgebung oder zur angestrebten Nutzung passt, wirkt der Ort schnell künstlich, unverständlich oder sogar fehl am Platz. Pflanzen, Mobiliar oder Farben, die...
- 3.7 Unzureichende Aufwertung des RaumsWenn eine Verkehrsberuhigung nicht mit einer sicht- und spürbaren gestalterischen Verbesserung einhergeht, bleibt der Eindruck, es habe sich nichts geändert. Menschen erwarten klare Zeichen der Umgestaltung – Begrünung, Struktur, Aufenthaltsangebote....
Juristischer und politischer Widerstand
- 4.1 Gerichtsentscheid zugunsten des MIVsSelbst wenn Projekte politisch und gesellschaftlich getragen werden, können Gerichtsentscheide sie stoppen. In Genf und Hamburg etwa wurden Projekte wegen Klagen des Autolobby-Umfelds rückgängig gemacht. Gerichtliche Auseinandersetzungen sind meist langwierig...
- 4.2 Klagen gegen ProjekteKlagen müssen nicht gewonnen werden, um Wirkung zu zeigen – sie verzögern, verunsichern und erzeugen Kosten. In Wien und Hamburg endeten Projekte vorzeitig, weil Personen, Verbände oder Vereine Klagen nutzten....
- 4.3 Widerstand durch DemonstrationenWenn sich Kritik zuspitzt, gehen Menschen auf die Strasse. Demonstrationen haben eine starke öffentliche Wirkung und können Projekte kippen – besonders wenn Medien darüber berichten. In Madrid etwa kam es...
- 4.4 Widerstand durch PetitionenPetitionen sind ein demokratisches Mittel – doch in Transformationsprojekten werden sie oft gezielt eingesetzt, um Veränderungen zu stoppen. In Basel etwa mobilisierten Gewerbetreibende gegen die Umgestaltung eines zentralen Platzes. Auch...
- 4.5 Widerstand durch politische ParteienBesonders konservative Parteien nutzen urbane Transformationen gerne als Profilierungsfläche. In Wien und München etwa äußerten sich FPÖ, CSU oder CDU kritisch gegenüber Verkehrsberuhigungen – häufig mit Verweis auf „bürgernahe“ Politik...
- 4.6 Widerstand über klassische oder soziale MedienMedien beeinflussen die Meinung der Bevölkerung. In sozialen Netzwerken oder Zeitungen wird regelmässig gegen Projekte mobilisiert – mit Bildern von Staus, wütenden Stimmen oder angeblichen „Verboten“. In mehreren Städten beeinflussten...
Implementierungsphase
- 5.1 Bauarbeiten dauern zu langeWährend der Bauphase ist der Nutzen von Projekten oft noch nicht sichtbar – dafür aber die Belastungen: Lärm, Dreck, Umwege. In Wien etwa wurde die lange Dauer der Umbauten kritisiert....
- 5.2 Baustellen beeinträchtigen den Zugang zu Wohnungen oder GeschäftenWenn Baustellen schlecht organisiert sind, können sie den Alltag massiv einschränken. In Belgrad mussten Menschen durch Schlamm laufen, um zu ihren Wohnungen oder Läden zu gelangen. In Linköping wurde ein...
- 5.3 Erheblicher BaustellenlärmBaulärm ist unvermeidlich – aber wenn er zu stark oder zu lange andauert, leidet die Lebensqualität. In mehreren Städten wurde berichtet, dass laute Maschinen, Staub oder Vibrationen Anwohnende und Kundschaft...
- 5.4 Nicht ausreichende finanzielle Mittel zur Umsetzung der ProjekteTransformation ist arbeitsintensiv – von der Bürgerbeteiligung über die Koordination bis zur Umsetzung. In vielen Städten mangelt es jedoch an Kapazitäten. In Schweden etwa war das Tagesgeschäft der Verwaltung so...
Sichherheitsrisiken für Fahrrad- und Fussverkehr
- 6.1 Konflikte und Sicherheitsrisiken zwischen Fuss- und FahrradverkehrWo sich Verkehrsteilnehmende Flächen teilen, entstehen Reibungen. Unterschiedliche Geschwindigkeiten oder unklare Vortrittsregeln führen zu Unsicherheit. In Berlin etwa forderten Gewerbetreibende eine reine Fussgängerzone, weil Fahrradfahrende sich rücksichtslos verhielten.
- 6.2 Sicherhetsrisiken durch Fahrradfahrerinnen und FahrradfahrerRegelbrüche durch Radfahrende, etwa das Ignorieren von Fahrverboten oder das Fahren auf Gehwegen, wurden in vielen Städten beobachtet. In Bern, Wien oder Hamburg führten zu hohe Geschwindigkeiten oder unerlaubte Fahrten...
- 6.3 Sicherhetsrisiken durch Fussgängerinnen und FussgängerAuch das Verhalten der Menschen ist ein Faktor: In Basel oder Zürich etwa betraten Passanten und Passantinnen unachtsam die Strasse, was zu gefährlichen Situationen führte. Neue Räume brauchen nicht nur...
- 6.4 Sicherhetsrisiken für Fahrradfahrerinnen und FahrradfahrerAuch für den Radverkehr bleiben Risiken bestehen – etwa durch zu enge Wege, fehlende Abgrenzungen oder ungeeignete Beläge. In Wien etwa wurde kritisiert, dass die neuen Flächen zu Konflikten mit...
Geschäfte
- 7.1 Erwartete oder tatsächliche Umsatzverluste durch weniger ErreichbarkeitBesonders Geschäfte, die auf Anfahrt mit dem Auto angewiesen sind, befürchten oder erleben Umsatzverluste. In München, Basel oder Hamburg wurden z. T. Einbussen von bis zu 30 % genannt. Solche Entwicklungen führen...
- 7.2 Logistische Einschränkungen für Lieferunternehmen oder GeschäfteFür viele Gewerbetreibende bedeuten neue Verkehrsführungen zusätzliche Herausforderungen: längere Lieferzeiten, höhere Kosten oder aufwendige Umstellungen. In Wien mussten 9.000 Betriebe kurzfristig auf kleinere Fahrzeuge umsteigen – eine Massnahme, die nicht...
- 7.3 Weniger Laufkundschaft oder verringertes KundenaufkommenViele Geschäfte, insbesondere solche mit auf Sichtbarkeit angewiesenem oder sperrigem Sortiment, berichten von einem Rückgang an Laufkundschaft nach der Umgestaltung. Während z. B. eine gelateria in Bern profitieren konnte, beklagten andere...
Mangelnde Kommunikation
- 8.1 Fehlende Transparenz in Entscheidungs- und PlanungsprozessenProjekte wirken beliebig oder undurchsichtig, wenn Entscheidungsgrundlagen nicht offen kommuniziert werden. In Barcelona wussten viele nicht, nach welchen Kriterien bestimmte Strassen zum Superblock erklärt wurden. In Belgrad vermutete man politische...
- 8.2 Unzureichende Kommunikation bezüglich der VorteileVielen Menschen ist nicht klar, warum eine Veränderung überhaupt nötig ist – besonders wenn sie Einschränkungen mit sich bringt. Ohne verständliche Erklärung der Vorteile (z. B. bessere Luft, mehr Sicherheit, kürzere...
- 8.3 Unzureichende Kommunikation bezüglich der konkreten Umgestaltung und dem ZeitpunktSelbst unterstützte Projekte können scheitern, wenn sie schlecht angekündigt werden. Plötzliche Umleitungen, geänderte Buslinien oder der Wegfall von Parkplätzen sorgen für Verunsicherung. In Mailand kam es zu massiver Kritik, weil...
Ökologische Probleme
- 9.1 Mangel an SchattenGerade in heissen Sommermonaten ist Schatten entscheidend für die Aufenthaltsqualität. Ohne schattenspendende Bäume, Dächer oder Sonnensegel heizen sich Plätze auf, werden unangenehm und unbenutzbar. Menschen meiden solche Orte, was zu...
- 9.2 Mehr Abfall bzw. LitteringJe mehr ein Ort genutzt wird, desto mehr fällt Abfall an – Verpackungen, Flaschen, Essensreste. Wenn keine ausreichenden Entsorgungsmöglichkeiten vorhanden sind oder sich niemand zuständig fühlt, entsteht ein Teufelskreis: Unrat...
- 9.3 Zu wenig BegrünungGrünflächen haben eine hohe emotionale, soziale und ökologische Bedeutung. Wenn es an Begrünung mangelt, entsteht Unmut in der Bevölkerung. In Belgrad wurde die Reduktion von Grünflächen stark kritisiert – der...
Parkplatzabbau
- 10.1 Mangel an alternativen Parkmöglichkeiten nach Abbau bestehender ParkplätzenWird der Parkraum reduziert, ohne Alternativen zu schaffen, steigt der Druck auf das bestehende System. In Malmö musste daher ein zusätzliches Parkhaus gebaut werden – entgegen der eigentlichen Vision des...
- 10.2 Mangel an alternativen Parkmöglichkeiten nach Abbau bestehender Parkplätzen, spezifisch für AnwohnendeBesonders Anwohnende fühlen sich durch den Wegfall von Parkplätzen stark eingeschränkt – vor allem, wenn sie keine Alternativen haben. In Basel hiess es etwa: „Man braucht ewig, um einen Parkplatz...
- 10.3 Mangel an alternativen Parkmöglichkeiten nach Abbau bestehender Parkplätzen, spezifisch für GeschäfteGeschäftsinhabende sind auf nahegelegene Parkplätze angewiesen – sei es für Lieferungen oder für Kundschaft. In München wurde etwa befürchtet, dass die Attraktivität der Einkaufsstrassen sinkt. Gleichzeitig zeigen Beispiele wie Hamburg,...
Post-Implementierungsphase
- 11.1 Mangelnde Instandhaltung der neugestalteten RäumeAuch das schönste Projekt verliert an Wert, wenn es nicht gepflegt wird. Verblassende Farben, kaputte Möbel oder überwucherte Pflanzen senden das Signal: „Hier kümmert sich niemand.“ In Barcelona wurde Jahre...
- 11.2 Temporäre Projekte führen zu zusätzlichem AufwandKurzfristige Projekte bieten Flexibilität – doch sie verursachen auch wiederkehrende Kosten und Logistik. In Malmö etwa mussten Bäume für Sommerstrassen im Winter eingelagert werden. Ohne klare Zuständigkeiten und Budgets kann...
- 11.3 Unvollständige Projekte, die nicht oder ungenügend zu Ende realisiert werdenWenn nur Teile eines Konzepts umgesetzt werden, bleiben Wirkung und Akzeptanz aus. In Barcelona etwa führte eine halbfertige Umsetzung zu Verkehrsverlagerungen – anstatt die gewünschte Entlastung zu bringen. In Mailand...
Verkehrsverlagerung
- 12.1 Mehr Lärm in anderen Straßen durch VerkehrsverlagerungVerkehrsberuhigung in einer Strasse kann zu zusätzlichem Lärm in anderen führen. In Bern und Barcelona beschwerten sich Anwohnende über neuen Lärm durch stauenden oder langsam fliessenden Verkehr. Damit wird eines...
- 12.2 Verkehrsverlagerung in WohnquartiereBesonders problematisch ist die Verlagerung in ruhige, zuvor wenig belastete Wohnquartiere. In Barcelona wurde z. B. ein Verkehrsanstieg um das Fünffache in Nebenstrassen gemessen. In Wien kam es zu Protesten, nachdem...
- 12.3 Verkehrsüberlastung durch VerkehrsverlagerungWenn Verkehrsberuhigung ohne begleitende Massnahmen erfolgt, verlagert sich der Autoverkehr in andere Strassen. In Basel oder Wien führte das zu Staus in umliegenden Quartieren. Die Probleme werden also nicht gelöst,...
Wohnbevölkerung
- 13.1 Logistische Einschränkungen für Anwohnende, z. B. bei Einkäufen oder LieferungenAnwohnende berichten häufig, dass alltägliche Erledigungen durch neue Verkehrsregeln erschwert wurden – sei es durch komplizierte Zufahrtsregelungen oder fehlende Ladezonen. In Belgrad war z. B. das Abladen von Heizmaterial ein Problem,...
- 13.2 Längere Wege aufgrund von UmleitungenVeränderte Verkehrsführungen führen oft zu längeren Fahrwegen. In Barcelona verlängerte sich etwa die Zeit für eine 900-Meter-Strecke um das Dreifache. Auch in Zürich beklagten sich die Verkehrsbetriebe über längere Fahrzeiten...
- 13.3 Mangelnde BarrierefreiheitWird bei der Umgestaltung nicht auf Barrierefreiheit geachtet, schliesst dies insbesondere ältere Menschen, Rollstuhlfahrende oder Menschen mit Kinderwagen aus. Ein Beispiel: In Zürich fühlten sich sehbehinderte Menschen in Begegnungszonen unsicher....
Planungsphase
- 14.1 Fehlende Prüfung von AlternativenWenn nicht klar ist, warum ein Projekt auf eine bestimmte Art umgesetzt wird – oder welche Alternativen es gegeben hätte – fühlen sich Menschen übergangen. In Basel etwa kritisierten Anwohnende,...
- 14.2 Nicht ausreichende finanzielle Mittel zur Planung der ProjekteViele gute Ideen scheitern an der Finanzierung. Wenn Mittel in der Planung fehlen, leidet die Qualität, der Detailierungsgrad, die Partizipation und vor allem das positive Potential eines Projektes. In Wien...
Sichherheitsrisiken durch den MIV
- 15.1 Autofahrerinnen und Autofahrer halten sich nicht an die VerkehrsregelnTrotz neuer Verkehrsführungen oder Geschwindigkeitsbegrenzungen verhalten sich manche Autofahrende rücksichtslos oder regelwidrig. In Barcelona und Basel wurde beobachtet, dass FAutofahrende entgegen der vorgesehenen Richtung fuhren oder Vortrittsregeln ignorierten. Solches Verhalten...
- 15.2 MIV hält sich nicht an die GeschwindigkeitsbegrenzungenSelbst nach der Umgestaltung kann es vorkommen, dass die verbleibenden Fahrzeuge zu schnell unterwegs sind. Dies wurde z. B. in Basel und Wien kritisiert, wo der reduzierte Verkehr zu einer Art...
Sichherheitsrisiken durch Signalisation
- 16.1 Komplexitätszunahme durch neues VerkehrsregimeWenn viele Ausnahmen gelten oder Regeln unübersichtlich sind, entsteht Verwirrung. In Zürich etwa war nicht einmal der Polizei klar, wer was darf. In Stockholm führten unterschiedliche Regelungen zu Konflikten zwischen...
- 16.2 Unzureichende oder unklare Verkehrstafeln bzw. -regelnNeue Regeln erfordern klare Kommunikation – insbesondere in der Verkehrslenkung- und -signalisation. Fehlen Schilder oder sind sie missverständlich, steigt die Unsicherheit. In Wien etwa verschwanden Schilder oder waren falsch platziert,...
Soziale und Gemeinschaftsprobleme
- 17.1 Vandalismus, Diebstahl oder andere kriminelle Aktivitäten inRäume, die nicht gepflegt, überwacht oder von der Gemeinschaft getragen werden, können zur Angriffsfläche für Vandalismus werden. Möbel werden beschädigt, Pflanzen zerstört oder gar gestohlen. In Kopenhagen war etwa der...
- 17.2 Überwiegende kommerzielle NutzungWenn durch die Transformation öffentlicher Raum entsteht, aber dann fast ausschliesslich durch Gastronomiebetriebe oder Verkaufsstände eingenommen wird, entsteht der Eindruck, dass der Profit über dem Gemeinwohl steht. Besonders problematisch wird...