URBAN PLACES LAB
Alle Erfolgsfaktoren
FROM SPACES TO PLACES
Erfolgsfaktoren bezeichnen förderliche Bedingungen, die den Transformationsprozess begünstigen, beschleunigen oder erst ermöglichen. Sie wirken auf unterschiedlichen Ebenen – von der politischen Steuerung über die Prozessgestaltung bis hin zur konkreten Raum- und Designattributen. In urbanen Strassenraumwandlungsprojekten ist Transformation nur dann erfolgreich, wenn gewisse Voraussetzungen und Prinzipien erfüllt sind. Erfolgsfaktoren schaffen Handlungsspielräume, Legitimität und Anpassungsfähigkeit. Dabei spielen sowohl die Qualität des Gestaltungsprozesses als auch das konkrete Design des Raumes eine zentrale Rolle.
Kollaborative und partizipative Methoden
Anpassungsfähigkeit
Direkte Partizipation und Beteiligung
Kommunikation
Planung und Feedbackzyklen
Streets for Transport
Abläufe und Standards
Kollaboration und Support
Führung und Rollen
Anpassung des Projektes an lokale Gegebenheiten
Strategische Projektplanung
Ressourcenallokation und Finanzierung
Streets as Places
Akzeptanz
Lokaler und kollaborativer Ansatz
Breite Unterstützung
Anpassungsfähigkeit
- 1.1 Anpassungsfähiger PlanungsprozessEin agiler Umgang mit Änderungen ist gerade in Transformationsprozessen entscheidend. In Bern wurde das Projekt Mittelstrasse durch flexible Integration von Änderungswünschen aus der Bevölkerung erfolgreich angepasst. Auch in Lund wurde...
- 1.2 Schrittweise ImplementierungDie Umsetzung in einzelnen Phasen ermöglicht es, Projekte besser zu steuern und auf unerwartete Herausforderungen zu reagieren. In Kopenhagen wurde dieser Ansatz genutzt, um unkoordinierte Bauaktivitäten zu vermeiden. In Schweden...
- 1.3 SonderregelungenFlexibilität auf regulatorischer Ebene hilft, Projekte individuell an die lokalen Bedürfnisse anzupassen. In Basel galten Sonderregelungen für Anwohnende, Taxis oder mobilitätseingeschränkte Personen. Solche Ausnahmen schaffen Akzeptanz und ermöglichen die Integration...
- 1.4 Temporäre UmsetzungTemporäre Massnahmen erlauben es, neue Konzepte in kleinem Massstab zu testen. In Paris wurden Strassensperrungen vorerst mit mobilen Zäunen durchgeführt, bevor endgültige Entscheidungen gefällt wurden. In Berlin startete ein Projekt...
- 1.5 Zeitabhängige MassnahmenDie Flexibilität von Zugangsregeln je nach Tageszeit oder Wochentag kann helfen, konkurrierende Nutzungen besser auszubalancieren. In München durften Fahrräder nur nachts durch eine Strasse fahren, um Konflikte mit Fussgängern zu...
- 1.6 Übergang von temporär zu dauerhaftTemporäre Projekte, die erfolgreich verlaufen, können in eine dauerhafte Lösung überführt werden. In Genf wurden fast alle Pop-Up-Radwege nach positiven Erfahrungen verstetigt. Auch in Bologna folgte nach einer kurzen Testphase...
Kollaborative und partizipative Methoden
- 2.1 FlyerGedruckte Informationen wie Flyer eignen sich, um gezielt Haushalte zu erreichen. In Wien wurden sie zur Aktivierung von Passant:innen eingesetzt, in Zürich mit Events kombiniert. Flyer sind günstig, effektiv und...
- 2.2 GesprächeInformelle Gespräche mit betroffenen Gruppen schaffen Vertrauen und senken die Hürden zur Beteiligung. In Barcelona fanden gezielte Treffen mit Quartiervereinen und Geschäftsinhabern statt. In Basel wurde das direkte Gespräch genutzt,...
- 2.3 Offene AufrufeÖffentliche Ausschreibungen oder Wettbewerbe ermöglichen es, Ideen direkt aus der Bevölkerung einzubeziehen. In Mailand wurden über die AMAT mehr als 80 Projektvorschläge gesammelt. Solche Formate fördern Identifikation und erschliessen neue...
- 2.4 TaskforcesTaskforces agieren als Bindeglied zwischen Verwaltung und Bevölkerung. In Genf war die «Cycling Task Force» entscheidend für die schnelle Umsetzung von Pop-Up-Radwegen. In Barcelona fungierte eine Gruppe aus der Zivilgesellschaft...
- 2.5 UmfragenUmfragen sind ein niederschwelliger Weg, viele Menschen einzubeziehen. In München wurde eine Onlineumfrage für ein Platzprojekt durchgeführt. In Bern wurden über 200 Fragebögen retourniert. Auch wenn diese Form weniger dialogisch...
- 2.6 WorkshopsWorkshops ermöglichen einen strukturierten Dialog über Entwürfe und Bedürfnisse. In München (Piazza Zenetti) oder Basel wurden solche Formate eingesetzt, um die Bevölkerung frühzeitig in die Gestaltung einzubinden. Dadurch entsteht ein...
Direkte Partizipation und Beteiligung
- 3.1 Direkte Partizipation im PlanungsprozessEine aktive Einbindung in die Gestaltung fördert nicht nur das Verständnis für die Projekte, sondern auch die Akzeptanz. In Lyon brachte sich ein Schulrat aus Kindern ein, in Kopenhagen durften...
- 3.2 Direkte Partizipation in der UmsetzungDie Beteiligung endet nicht beim Plan: In Lyon pflanzten Kinder selbst Bäume, in Sassari führten lernschwache Jugendliche die Maßnahmen durch. Solche Formate stärken den Bezug zum Projekt und fördern soziale...
- 3.3 Engagierte Bürgerinnen und BürgerEinzelpersonen oder kleinere Gruppen können durch Tatkraft und Vision Projekte vorantreiben. In Mailand setzten sich Teile der Bevölkerung trotz anfänglicher Skepsis engagiert für eine positive Veränderung ein. Dieses Engagement überwindet...
- 3.4 GemeinschaftsinitiativenWenn Projekte aus der Bevölkerung entstehen, ist die Identifikation meist besonders hoch. In München ging die Piazza Zenetti auf eine Bürgerinitiative zurück, in Bern wurde das Mittelstrasse-Projekt durch ein lokales...
- 3.5 Ownership durch BevölkerungDie Übertragung von Verantwortung an die Bevölkerung steigert Akzeptanz und Identifikation. In Mailand fungierte die Stadt mehr als Vermittlerin denn als Treiberin. Diese Haltung, Projekte gemeinsam mit Bürger:innen zu gestalten,...
Kommunikation
- 4.1 Guerilla MarketingUnkonventionelle und kreative Kommunikationsstrategien können Aufmerksamkeit schaffen und Begeisterung wecken. In Sassari wurde Guerilla-Marketing gezielt eingesetzt, um auf das Projekt aufmerksam zu machen. Solche Maßnahmen – etwa Events, Blogs oder...
- 4.2 InformationsschilderKlare und sichtbare Kommunikation vor Ort schafft Transparenz. In Basel wurden Schilder genutzt, um über bevorstehende Parkplatzumwandlungen zu informieren. Diese einfache Massnahme trägt zur Akzeptanz bei, da sie Überraschungen verhindert...
- 4.3 MedienMedien – ob klassisch, digital oder sozial – sind ein wirksames Instrument, um über Transformationsprojekte zu informieren und Diskussionen anzuregen. In Basel wurde die breite Medienberichterstattung genutzt, um zusätzlich zur...
- 4.4 NewsletterNewsletter bieten eine regelmäßige Möglichkeit zur Informationsvermittlung. In Umeå wurden sie ergänzend zu Broschüren, Ausstellungen und Treffen eingesetzt. Sie eignen sich besonders gut zur kontinuierlichen Begleitung eines Projekts und können...
- 4.5 Zentrale AnlaufstelleEine fixe Ansprechperson oder ein Ort für Informationen stärkt die Transparenz und das Vertrauen in den Prozess. In Madrid wurden eigene Büros für das Projekt eingerichtet. In Deutschland wiesen mehrere...
Abläufe und Standards
- 5.1 AbsichtserklärungEine formale Absichtserklärung kann dazu beitragen, dass alle Stakeholder auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. In Palermo wurde eine solche Vereinbarung genutzt, um Rollen, Beiträge und Verantwortlichkeiten zu klären. Diese...
- 5.2 Einhaltung von StandardsEinheitliche Vorgaben können zur Effizienzsteigerung beitragen. In Madrid wurde ein nationales Gesetz als Grundlage verwendet, was dem Projekt mehr Legitimität verlieh. Zwar schränken Standards die Flexibilität etwas ein, sie reduzieren...
- 5.3 Erstellung von FrameworksKlare, gemeinsam entwickelte Rahmenbedingungen erhöhen die Planungssicherheit für alle Beteiligten. In Mailand wurden im Projekt «Piazze Aperte» formelle Vereinbarungen zu Aufgabenverteilung, Layout, Zeitplan und Elementen erstellt. In Basel wurde ein...
- 5.4 Vereinfachte BewilligungsprozesseBesonders bei temporären Projekten ist eine schnelle und unkomplizierte Bewilligung entscheidend. In Genf wurden Pop-Up-Radwege dank vereinfachter Verfahren rasch umgesetzt. Bürokratische Hürden verzögern Transformationsprozesse unnötig – agile Abläufe ermöglichen hingegen...
Anpassung des Projektes an lokale Gegebenheiten
- 6.1 Berücksichtigung des historischen KontextsBesonders in historischen Stadtteilen ist es essenziell, dass sich neue Projekte in das architektonische und kulturelle Erbe einfügen. Die Gestaltung sollte sensibel erfolgen und bestehende Materialien oder Strukturen aufgreifen. Der...
- 6.2 Eingliederung in übergeordneten UrbanisierungsplanErfolgreiche Projekte sind meist Teil eines umfassenderen Entwicklungsplans. In Mailand orientierte man sich am «Piano di Governo del Territorio 2030», in Wien wurden UHI-Karten als Grundlage verwendet. Diese Verankerung erhöht...
- 6.3 Integration in lokale GegebenheitenEin wichtiger Erfolgsfaktor ist die Anpassung des Transformationsprojekts an bestehende Strukturen und Gegebenheiten. Projekte, die sich in vorhandene urbane Infrastrukturen einfügen, erhöhen die Funktionalität und Akzeptanz. In Bern war die...
- 6.4 Vorhandensein von GeschäftenEine funktionierende Durchmischung mit gewerblichen Nutzungen erhöht die Vitalität neugestalteter Räume. Supermärkte, Cafés oder Gelaterias, wie in Bern, fördern die aktive Nutzung. In Uppsala konnte Gastronomie ihren Betrieb auf die...
Führung und Rollen
- 7.1 Klare ProjektvisionEine überzeugende Vision dient als Orientierungsrahmen und Mobilisierungsinstrument. In Spanien wurde betont, wie wichtig ein inspirierendes Zukunftsbild ist, um Bürgerinnen und Bürger für die Transformation zu gewinnen. Visionen können ökologische,...
- 7.2 Orientierung an VorbildernErfolgreiche Projekte können als Blaupause für neue Initiativen dienen. Belgrad orientierte sich an Wien, während das Brunnshög-Quartier in Lund den Anspruch hatte, selbst als Modellquartier für andere Städte zu wirken....
- 7.3 Starke FührungTransformationsprojekte benötigen eine klare und entschlossene Führung, um Ziele durchzusetzen und Widerstände zu überwinden. In Stockholm wurde der Mut der Führungsebene als zentraler Erfolgsfaktor gewertet, der dazu beitrug, notwendige Veränderungen...
- 7.4 WissensmanagementDer strukturierte Umgang mit Wissen stärkt die Projektqualität. In Värnamo und Norrköping wurde durch Einbindung von Fachleuten die Gestaltung und Identität verbessert. Ein funktionierendes Wissensökosystem ermöglicht den Transfer von Erfahrungen...
Kollaboration und Support
- 8.1 Politische UnterstützungEine breite politische Abstützung verleiht Projekten Legitimität und Durchsetzungskraft. In Frankreich wurde politische Fürsprache für Schulstrassenprojekte als zentraler Erfolgsfaktor genannt. In Bern beschleunigte der politische Rückhalt die Umsetzung des Projekts....
- 8.2 Politischer Wechsel als KatalysatorEin Regierungswechsel kann Projekte auch vorantreiben – nicht nur gefährden. In Barcelona nutzte eine neue Regierung die Gelegenheit, bestehende Projekte umzupositionieren und mit eigener Handschrift weiterzuführen. Der politische Wandel wurde...
- 8.3 Symbiose aus top-down und bottom-upErfolgreiche Projekte zeichnen sich häufig durch ein Zusammenspiel von bürgerschaftlichem Engagement und politischer Steuerung aus. In Mailand führte die Kombination aus Bürgerbeteiligung und städtischer Koordination zu effektiver Umsetzung. Diese Synergie...
- 8.4 Unterstützung durch StadtverwaltungAuch wenn die Stadt nicht Projektträgerin ist, kann ihre Unterstützung entscheidend sein – etwa durch Anpassung veralteter Vorschriften oder durch finanzielle Hilfe. In Madrid ermöglichte die gute Zusammenarbeit zwischen Verwaltung...
Planung und Feedbackzyklen
- 9.1 Feedback für VerbesserungenDie systematische Erhebung und Integration von Rückmeldungen ermöglicht es, Projekte an reale Bedürfnisse anzupassen. In Madrid wurden Zugangsbeschränkungen nach Einwänden von Geschäftstreibenden verändert. In Stockholm und Bologna führten Feedbackprozesse zu...
- 9.2 Frühzeitige Veröffentlichung von PlänenEine vorausschauende Kommunikation von Massnahmen ermöglicht es der Bevölkerung, sich rechtzeitig mit den Veränderungen auseinanderzusetzen. In Basel wurde der Projektbeschrieb an der Neuweilerstrasse lange im Voraus veröffentlicht, in Belgrad wurden...
- 9.3 Regelmässiger Austausch mit StakeholdernDer kontinuierliche Dialog mit verschiedenen Anspruchsgruppen ist zentral für eine erfolgreiche Projektumsetzung. In Malmö wurde dieser regelmässige Austausch als Erfolgsfaktor identifiziert, da er nicht nur das Vertrauen stärkt, sondern auch...
- 9.4 Transparenz des PlanungsprozessesEin transparenter Planungsprozess schafft Vertrauen und erhöht die Akzeptanz. In Belgrad wurde die Offenheit der Planung als Erfolgsfaktor genannt. In Madrid führte ein umfangreicher Informationsprozess über Projektziele und erwartete Wirkungen...
Ressourcenallokation und Finanzierung
- 10.1 Alternative FinanzierungsformenNeben staatlichen Mitteln tragen private Akteure, Sponsoren oder Crowdfunding zur Finanzierung bei. In Palermo wurde ein Projekt durch Spenden ermöglicht, in Kopenhagen trugen Unternehmen zur Budgeterweiterung bei. Diese Beteiligung stärkt...
- 10.2 Ausreichend Ressourcen für PlanungOhne ausreichende Mittel für Vorbereitungsarbeiten bleibt das Projekt oft oberflächlich. Bern, Paris und Kopenhagen zeigten, dass solide finanzielle Ausstattung der Planungsphase Projekte auf ein professionelles Fundament stellt. Besonders in frühen...
- 10.3 Ausreichend Ressourcen für UmsetzungNicht nur Planung, auch die bauliche und organisatorische Umsetzung muss finanziell gesichert sein. In Italien wurde betont, dass Mittel für die Realisierung und spätere Wartung zur Verfügung stehen müssen. Fehlt...
- 10.4 KosteneffizienzEffizienz bedeutet nicht billig, sondern strategisch klug. In Madrid wurden Überwachungskameras als kostengünstige Lösung implementiert, die dennoch Wirkung erzielten. Auch der Abbau von Parkplätzen wurde als effektive, preiswerte Massnahme gewertet....
Strategische Projektplanung
- 11.1 Detailliertes KonzeptDetailtiefe ist entscheidend, um etwaige Zielkonflikte frühzeitig zu erkennen. In Poblenou identifizierte man Gentrifizierungsrisiken anhand einer Situationsanalyse. Je besser die Projektleitung die Ausgangslage versteht, desto gezielter und effektiver können Massnahmen...
- 11.2 Langfristige ProjektplanungEine solide Planung mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf ermöglicht eine frühzeitige Berücksichtigung von Risiken und Stakeholderinteressen. In Barcelona führte ein 14-monatiger Planungszeitraum zu breiter Einbindung und Akzeptanz. Projekte, die übereilt umgesetzt...
- 11.3 Lernen aus früheren ProjektenErfolgreiche Transformationen bauen auf Erfahrungen früherer Vorhaben auf. In Madrid lernte man aus dem Projekt «Madrid Central» und passte unter neuem Namen «Distrito Centro» das Konzept an. In Barcelona wurde...
- 11.4 Nutzung von SynergienDie Kopplung von Transformationsprojekten mit bestehenden Vorhaben oder Initiativen kann Ressourcen sparen und die Wirkung verstärken. In Bern wurde durch Synergien zwischen Projekten die Wirksamkeit gesteigert. Gleichzeitig reduziert sich der...
Streets as Places
- 12.1 BegrünungBegrünung ist nicht nur ästhetisch, sondern verbessert das Mikroklima, erhöht die Aufenthaltsqualität und schafft soziale Ankerpunkte. In Belgrad oder München wurden vielfältige Baumarten und Hochbeete als Erfolgsfaktoren genannt. Grünräume fördern...
- 12.2 Bewegliche urbane MöblierungMobile Möbel passen sich den Bedürfnissen an und fördern die Aneignung durch verschiedene Nutzenden. Am Münsterhof waren verstellbare Stühle besonders beliebt, da sie flexible Nutzung und Eigenverantwortung fördern. Solche Elemente...
- 12.3 GeräumigkeitGrosszügige Platzverhältnisse ermöglichen vielseitige Nutzungen und erhöhen die wahrgenommene Qualität. Der Münsterhof in Zürich profitiert von seiner Weitläufigkeit, was zu positiver Resonanz führte. Enge Räume wirken dagegen oft gedrängt und...
- 12.4 Multifunktionale NutzungErfolgreiche Räume sprechen verschiedene Gruppen an und bieten unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Der Israel Plads oder das Park’n’Play in Kopenhagen bieten Spiel-, Sport- und Aufenthaltsbereiche. Solche Orte fördern Durchmischung und lebendige Urbanität....
Streets for Transport
- 13.1 Neue MobilitätsalternativenMit der Verdrängung des MIVs müssen neue Mobilitätsalternativen geschaffen werden, die das Bedürfnis nach Mobilität weiterhin abdecken. In Belgrad sorgte der elektrische Minibus „Vrabac“ für barrierearmen Transport in der Fussgängerzone,...
- 13.2 Spezifisches MobilitätskonzeptEine umfassende Mobilitätsstrategie, die verschiedene Verkehrsträger einbezieht, verbessert die Effektivität. In München wurden Massnahmen zu Mikromobilität, Parkraummanagement und Anreizen gebündelt. Solche Konzepte helfen, den MIV zu reduzieren, ohne Mobilitätsbedürfnisse zu...
- 13.3 Substitution von ParkplätzenWenn Parkplätze reduziert werden, müssen Alternativen bereitgestellt werden. In München wurden Park & Ride sowie Tiefgaragenlösungen angeboten. Fehlt diese Kompensation, wächst der Widerstand. Die Möglichkeit, individuelle Mobilität trotzdem aufrechtzuerhalten, erleichtert...
- 13.4 Verdichtung des ÖPNVsEine gezielte Stärkung des öffentlichen Verkehrs ist ein zentraler Erfolgsfaktor für nachhaltige Transformation. In Barcelona wurde dies konkret durch Taktverdichtungen und kurze Wege zu Haltestellen umgesetzt: 95 % der Bevölkerung erreichen...
Akzeptanz
- 14.1 Akzeptanz durch verschiedene StakeholderEin Projekt ist dann erfolgreich, wenn es von möglichst vielen Gruppen mitgetragen wird. In Bern, Madrid und Wien trugen unterschiedliche Gründe – Flexibilität, Luftqualität, Sicherheit – zur Akzeptanz bei. Erfolgreiche...
- 14.2 KompromissfähigkeitDie Bereitschaft, auf Kritik einzugehen und flexible Lösungen zu suchen, ist zentral. In Barcelona wurde eine geplante Richtungsänderung nach Rückmeldung der Anwohner:innen verworfen. Auch wenn gewisse Ziele nicht in idealer...
- 14.3 VolksabstimmungDemokratische Prozesse können Projekte legitimieren und die Akzeptanz stärken. In Basel wurde die Neugestaltung der Neuweilerstrasse durch eine Volksabstimmung gestützt, bei der sich die Bevölkerung gegen zusätzliche Parkplätze und für...
Lokaler und kollaborativer Ansatz
- 15.1 Berücksichtigung lokaler GewohnheitenErfolgreiche Projekte nehmen Rücksicht auf lokale Alltagsroutinen und Präferenzen. In Basel war die Verkehrsberuhigung Ausdruck eines langjährigen Wunsches. In Kopenhagen wurden Grünflächen auf Grundlage lokaler Bedürfnisse konzipiert. Diese Orientierung stärkt...
- 15.2 Gehör für Anliegen der BevölkerungAnwohnende wollen nicht nur beteiligt, sondern ernstgenommen werden. In Belgrad wurde betont, dass es wichtiger ist, gehört zu werden, als dass jede Forderung erfüllt wird. In Schweden wurde das Verständnis...
- 15.3 Partizipativer ProzessEine intensive Beteiligung der Bevölkerung wirkt sich direkt positiv auf den Projekterfolg aus. In Madrid wurde die hohe Akzeptanz auf den partizipativen Prozess zurückgeführt, in Mailand führten Workshops und öffentliche...
Breite Unterstützung
- 16.1 Allgemeine Unterstützung der BevölkerungEine Transformation wird wahrscheinlicher akzeptiert, wenn sie auf eine intrinsische Motivation der Bevölkerung trifft. In Madrid war die schlechte Luftqualität ein treibendes Argument für Akzeptanz. In Graz unterstützten sogar Autofahrende...
- 16.2 Allgemeine Unterstützung durch das GewerbeAuch Unternehmen können aktiv zum Erfolg beitragen. In Basel stärkte die Unterstützung durch eine Warenhauskette die Legitimität. In Hamburg sprachen sich fast 90 % der Gastronom:innen für eine Testphase der autofreien...